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Für Familien im Bistum Trier schafft die Caritas an drei Standorten ein neues Angebot: Im Großraum Mayen, in Andernach/Pellenz, im Rhein-Hunsrück-Kreis und in Sulzbach stehen ratsuchenden Familien ab sofort die „Caritas-Familienbüros“ offen. Neu daran ist, dass Caritas-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter direkt an Orten anzutreffen sind, wo Familien ohnehin unterwegs sind, zum Beispiel in Elterncafés oder Kindertageseinrichtungen. Die Familienbüros sind in den Alltag integriert. „Wir gehen hier neue Wege, indem wir Familien einen sehr einfachen Zugang zu Information und Unterstützung anbieten. Unser Ziel ist es, Familien darin zu unterstützen, ihre Ansprüche auf bestehende familienpolitischen Leistungen auch wahrzunehmen“, sagte Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel zum Projektstart am 1. September.
Der Caritasverband für die Diözese Trier als Projektträger und die örtlichen Caritasverbände Rhein-Mosel-Ahr, Rhein-Hunsrück-Nahe und Saarbrücken reagieren mit der Eröffnung der Familienbüros auf die Tatsache, dass viele Familien Leistungen wie den Kinderzuschlag oder das Bildungs- und Teilhabepaket nicht in Anspruch nehmen. Gründe dafür nennt Projektleiterin Dr. Martina Messan, Stabsreferat Sozialpolitik im Diözesan-Caritasverband: „Familien wissen oft nicht, welche Leistungen sie beantragen können. Schätzungen gehen davon aus, dass nur 35 Prozent aller Familien, die den Kinderzuschlag zusätzlich zum Kindergeld erhalten können, ihn auch tatsächlich beantragen. Besonders drastisch sieht es bei den Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket aus. Da bestehen teils große Informationsdefizite. Andere Familien haben Angst davor, dass sie und ihre Kinder wegen ihrer Armut stigmatisiert werden. Auch die Angst vor Rückforderungen spielt hier eine Rolle.“ Daher wolle die Caritas präventiv wirken und Familien stärken. Dies ist in der aktuellen Corona-Situation besonders wichtig, da die Folgen der Pandemie gerade für Familien mit geringem Einkommen oft gravierend sind, beispielsweise durch Kurzarbeit oder den Verlust des Arbeitsplatzes.
Die Familienbüros wollen Familien zunächst informieren, welche Art von Leistungen ihnen zusteht. Im nächsten Schritt helfen die Caritasmitarbeiterinnen und -mitarbeiter dabei, Anträge auszufüllen und mit den Behörden zu sprechen. Da die neuen Familienbüros im Netzwerk der Caritas tätig sind, ist es auch möglich, weitere Hilfen oder Beratungstermine anzubieten.
Die Familienbüros werden für eine Laufzeit von zwei Jahren mit 200 000 Euro von der Stiftung Menschen in Not – Caritas-Stiftung im Bistum Trier gefördert. „Wir sind froh, mit der Finanzierung der Arbeit der Caritas-Familienbüros einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Familienarmut zu leisten“, so Michaela Marx, Geschäftsführerin der Stiftung Menschen in Not.
Die Arbeit der Caritas-Familienbüros wird von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) wissenschaftlich begleitet. Auf diesem Weg werden unter anderem Empfehlungen an Politik und Fachpraxis für eine verbesserte Inanspruchnahme familienpolitischer Leistungen erarbeitet.
Nähere Informationen zum Projekt, den Standorten und Kontaktdaten erhalten Sie hier
Margret Marxen-Ney im Interview mit RPR1 zum Angebot der Caritas-Familienbüros auch in Corona-Zeiten
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Stichwort: "Caritas-Familienbüros"
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